Wangenitzsee
HSV-Lienz kommt beim Tauchen nicht tief sondern hoch hinaus…..
Am Wochenende vom 25. bis 26. August 2012 unternahmen insgesamt sieben Mitglieder der Sektion Tauchsport des HSV-Lienz einen Tauchausflug auf den Wangenitzsee.
Der See liegt knapp 50 Höhenmeter unterhalb der Wangenitzseehütte südöstlich des Perschitzkopfes auf einer Höhe von 2.465m und misst an der tiefsten Stelle stolze 48m.
Am Samstag in der Früh verlegte die Gruppe samt Tauchausrüstung nach Seichenbrunn (1.686m) zur Talstation der Materialseilbahn. Nach dem Verladen der Ausrüstung machten wir uns auf den Aufstieg zur Wangenitzseehütte, welcher ca.2 ½ Stunden in Anspruch nahm.
Auf der Hütte angekommen, wurde erst einmal Quartier bezogen, die Ausrüstung sortiert und einige nahmen das erste „Einser-Menü“ zur Stärkung zu sich.
Am frühen Nachmittag unternahmen die zwei Tauchgruppen den ersten Tauchgang. Hierfür musste jedoch zuerst die komplette Tauchausrüstung von der Hütte zum See runter transportiert werden. Die Trockentaucher mussten hierfür zwei Abstiege in Kauf nehmen, um nicht nach dem Abstieg bereits von Innen „nass“ zu werden.
Der erste Tauchgang wurde, aufgrund der kurzen Entsättigungszeit nach dem Aufsteig, sehr konservativ und flach gehalten. Die Sicht im flacheren Bereich war zwar nicht die beste (3-5m), jedoch wurde am Westufer eine Steilwand vorgefunden, welche senkrecht in dunkle Tiefen führte. Das Ziel für den zweiten Tag war also gefunden. Der See hatte an der Oberfläche eine Temperatur von 13°C und in einer Tiefe von 15m ca.8°C.
Nach einer entsprechenden Oberflächenpause unternahmen die beiden Tauchgruppen noch einen zweiten kurzen Tauchgang an die Südseite des Sees. Dort erwarteten uns schöne Felsblockformationen und einige schöne Bachsaiblinge.
Nun folgte der anstrengendste Teil der Tauchgänge, nämlich die komplette Tauchausrüstung wieder zu Hütte hoch zu schleppen. Aber immerhin sind wir ja Mitglieder des HeeresSPORTvereins ;).
Nachdem die Ausrüstung wieder versorgt und für den nächsten Tag vorbereitet war, konnten wir uns endlich dem gemütlichen Teil dieses Tages widmen, uns bei einem köstlichen Abendessen stärken und den Tag bei einem kameradschaftlichen Abend ausklingen lassen.
Am nächsten Tag ging es sofort nach dem Frühstück wieder zum See. Wiederum musste die Tauchausrüstung zum See runter geschleppt werden. Das Ziel dieses Tauchganges war die Steilwand am Westufer. Im oberen Bereich war die Sicht diesmal sogar noch schlechter als am Vortag. Unterhalb von 20m (2.Sprungschicht) wurde die Sicht jedoch schlagartig besser und man befand sich in einer imposanten Steilwand mit unzähligen Nischen, kleinen Grotten und bizarren Gesteinsformationen, jedoch in absoluter Dunkelheit. Dieser Tauchgang führte uns auf eine Tiefe von 28m (4°C) und entschädigte wirklich für die Mühen der Anreise.
Überwältigt von diesen Eindrücken wurde auf der Hütte noch das Mittagessen eingenommen und daraufhin die Ausrüstung für den Abtransport vorbereitet. Die Kraftfahrer hatten den Vorteil, mit der Materialseilbahn wieder in das Tal verlegen zu können. Dafür mussten sie die gesamte Ausrüstung auch alleine verladen und mit der abenteuerlichen Seilbahnfahrt zurechtkommen.
Abschließend können wir sagen, es war ein echt tolles Wochenende und wir waren auch auf der Hütte sehr gut aufgehoben. Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Hüttenleit‘.
Es ist ein tolles Gefühl an einem Ort zu tauchen, der nicht einfach zu erreichen ist, wo nicht jeder tauchen kann und der solch imposante Tauchgänge bietet. Und es hat sicherlich auch einen Hauch von Abenteuer…
Wir freuen uns auf alle Fälle schon wieder auf den nächsten Tauchgang am Wangenitzsee.
Text: Manfred Schorn