Druckkammer Traunstein

Unter Druck arbeiten wir am besten…….
Taucher der ÖWR- Lienz und des HSV-Lienz unternehmen Druckkammerfahrt nach Traunstein

Tauchen hat sich in den letzten Jahren zu einem Breitensport entwickelt. Bedingt durch die steigende Anzahl an Sporttauchern, kommt es dabei leider auch vermehrt zu Tauchunfällen. Eine der häufigsten Folgen eines Tauchunfalles stellt die Dekompressionskrankheit (DCS) dar.
Die einzige Behandlungsmöglichkeit für diese Unfallfolge besteht in der Rekompression in einer Druckkammer, bei welcher der verunfallte Taucher einem erhöhten Umgebungsdruck ausgesetzt wird und dieser dadurch die schädlichen Stickstoffblasen im Körper wieder abatmen kann.

Einer dieser Druckkammern, welche auch bei Tauchunfällen in Österreich in Anspruch genommen wird, befindet sich im Institut für hyperbare Sauerstoffbehandlung und Tauchmedizin im Klinikum Traunstein in Deutschland.

Um ein besseres Verständnis für die Behandlung von Dekompressionskrankheiten zu erhalten, organisierte die ÖWR-Lienz sowie der HSV-Lienz eine gemeinsame Exkursion zur Druckkammer in Traunstein. Die Kosten hierfür wurden von den Teilnehmern selbst getragen.

Nach einer ausführlichen Vorstellung der beeindruckenden Technik der Druckkammer sowie einer Sicherheitsunterweisung begaben sich die Exkursionsteilnehmer auf eine simulierte Tauchfahrt in 50m Tiefe. Dies bedeutet sie wurden in der Druckkammer einem Umgebungsdruck von 6 bar, welcher dem 6-fachen Umgebungsdruck an der Oberfläche entspricht, ausgesetzt.

Um ein weiteres gefährliches Phänomen dieser großen Tauchtiefe, nämlich den sogenannten „Tiefenrausch“ besser zu verstehen, mussten die Teilnehmer in der Tiefe verschiedene Aufgaben, wie etwa Rechenaufgaben oder Tests der motorischen Fähigkeiten udgl., lösen. Der Tiefenrausch ruft teilweise jedoch auch eine Steigerung der Euphorie bei Tauchern hervor, womit dieser nicht immer als unangenehm empfunden wird und daher auch nicht immer vom Taucher selbst erkannt werden kann.

So wurde die Stimmung auf 50m in der Druckkammer sehr ausgelassen und glich phasenweise beinahe einer Partystimmung. Wobei sicherlich auch die Tatsache, dass unter diesen Druckbedingung alle mit einer veränderten Stimme sprachen (ähnlich der Stimme unter Heliumatmung – sprich Micky Maus), die Heiterkeit noch förderte.

Nach der Dekompression unter reinem Sauerstoff und der Rückführung auf normalen Umgebungsdruck erhielten die Teilnehmer vom Geschäftsführer des Druckkammerzentrums, Hrn.Dr.med.Ch. Heiden noch einen interessanten sowie lehrreichen Vortrag über reale Tauchunfälle sowie deren Behandlung.
Dieser Vortrag ging auch auf die Gefahren des Tauchsports ein und es wurden präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Tauchunfällen erläutert.

Alles in allem war die Exkursion für die Teilnehmer eine sehr wichtige Erfahrung, um bei den Tauchgängen die Gefahren noch besser zu verstehen und einen wichtigen Einblick in die Behandlung von Tauchunfällen zu erhalten. Zudem ist es sicherlich besser eine derartige Druckkammer als Übung und Seminar zu erleben, als diese im Ernstfall kennenlernen zu müssen.
  • GUT 10

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